inhalt und stil. sozialismus und kultur.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Vor die Tür? Youtube-Spots gegen die Ausschaffungsinitiative

Eine Trilogie von 3 Kurzfilmen zur Ausschaffungsinitiative.
Bringt die Problematik und Kurzsichtigkeit der populistischen und rassistischen Initiative auf den Punkt. Ausserdem sehr witzig gemacht.
Regisseur: Micha Lewinsky. Hauptrolle: Hanspeter Müller-Drossart.

ANKLICKEN, AN ALLE WEITERSCHICKEN!!

und: Am 28. November NEIN zur Ausschaffungsinitiative!



Mittwoch, 13. Oktober 2010

Christoph wird 70 - Zeit für peinliche Gratulationen im Kulturteil!


70 Jahre Blocher. ça nous fait vomir!

Die Basler Zeitung leistet sich einen neuen, mordspeinlichen Fehltritt.

Christoph Blocher, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte, bekommt eine peinlich-anbiedernde Geburtstagsgratulation auf der Frontpage des Kulturteils.

Und nein, es ist leider kein Witz, keine Zeitungsente, auch wenn die billige, kaum verhohlene Schleimerei beim lieben Christoph wie eine bizarre Satire anmutet.

Eine solche zusammenhangslose Gratulation wäre bei jedem Schweizer Politiker unnötig. Dass es sich beim Beglückwünschten im Kulturteil (!) aber ausgerechnet um Christoph Blocher handelt, notabene ehemaliger Führer der Zürcher Hardcore-SVP und Exponent einer kulturfeindlichen Bünzlipartei, steigert die ganze Sache von unangebracht zu peinlich.

Die Wortwahl trieft nur so vor Pathos und Anhimmelung, so wird Zitat "vor 70 Jahren einer Schweizer Pfarrfamilie ein grosser Mann in die Wiege gelegt".
Da lacht man bitter, denn einen alten stil- und kulturlosen Rassisten, machtgierigen Bünzli und ewiggestrigen Volksverhetzer ohne Manieren als "grossen Mann" zu bezeichnen, erfordert schon einiges an Dreistigkeit und/oder Dummheit.

Danke Markus Somm, die Weltwochisierung der ehemals linksliberalen Zeitung schreitet munter weiter. Eine Zeitung, die ihre Unabhängigkeit mit solch peinlichen Aktionen vollends über Bord wirft, kann man nicht mehr ernst nehmen, schade. BaZ goes Lachnummer.


Montag, 13. September 2010

Critical Mass in Basel - Velofahren ist sexy



Letzten Samstag in Basel: Mindestens 250, gegen Ende wohl an die 700 Menschen auf Carbon-Rennvelos, alten Dealer-Göppeln, Mountainbikes, Einrädern, Fixies, Hochrädern, Tandems und Skateboards zeigten eindrücklich, dass man keinen Motor braucht, um sich in der Stadt zu bewegen. Zeitgemäss, sportlich, schnell und gleichzeitig gemütlich, umweltfreundlich und sexy. Kurz: Velofahren ist KING

Critical Mass Basel war ein voller Erfolg. Friedlich, eindrücklich und dank Sound auch partylike. An dieser Stelle auch mal ein Kompliment an die Bullen, die haben sich wirklich dezent im Hintergrund gehalten. Top! Hoffentlich gibt's das bald wieder, dann mit doppelt so vielen Menschen.
All das bei strahlendem Sommerwetter. Petrus fährt Velo.

Hier ein paar Bilder von Critical Mass.
Geschossen hat sie Cyril Striebel von Irieshottaz.ch. Ein fettes Danke an Cyril, dass wir die Fotos verwenden dürfen und an die Organisatoren von Critical Mass Basel für die tolle Aktion

http://www.irieshottaz.ch
http://www.facebook.com/pages/Critical-mass-basel/151749388185569?ref=ts









Mittwoch, 1. September 2010

Somm wird Chefredakteur - EINE WELTWOCHE IST GENUG!

Markus Somm ist seit dem 30. August 2010 neuer Chefredakteur bei der Basler Zeitung.
YEEEAH, genau so einen haben wir gebraucht!
Einen rechtsbürgerlichen "Journalisten", der bei der SVP-Woch... äh, ich meine Weltwoche gearbeitet hat und ewiggestrige Ansichten vertritt.
Einen, der Homie ist mit Roger "Rosché" Köppel, der mit Abstand lächerlichsten Figur der schweizerischen Medienlandschaft.

Ciao Niveau, Hallo Weltwoche 2.0!


Wir trauern um den unabhängigen Basler Qualitätsjournalismus. Völlig überraschend ist er der tückischen Krankheit "Markus Somm" erlegen.

Als Ausdruck unserer tiefen Bestürzung und Trauer folgende Aktion.
Wenn ihr ebenfalls diesen plötzlichen Verlust verarbeiten wollt, und eine ähnliche Aktion macht, schickt uns eure Fotos!










Donnerstag, 26. August 2010

JUNGLE STREET GROOVE - besser feiern

am 4. september 2010 - Jungle Street Groove.
klein und fein, die bessere street parade sozusagen.
freshe lokale DJs, geiler sound.
und das beste: das alles GRATIZ!
und noch besser: wir zeigen, dass basel keine schlafstadt ist, dass basel jung und laut ist und dass wir uns von den ewiggestrigen rechten nörglern und spassbremsen nicht das partymachen verbieten lassen.
weitersagen!

Dienstag, 13. Juli 2010

STOLZ EIN SCHWEIZER ZU SEIN? patriotismus und nationalismus. und fussball.

Es ist Fussball-Weltmeisterschaft. Das merkt man zum einen an diversen aufgeschnappten Gesprächen, die von „dieses mal reissen wir es“ bis hin zu „da bin ich wieder stolz, ein Schweizer zu sein“ reichen. Zum anderen merkt man es an omnipräsenten Schweizerfahnen. Sei es vor Häusern, auf Autos oder von Balkonen.
Überall weht das rote Quadrat mit dem weissen Kreuz.
Alles wird mit einem zusätzlichen Schweizerkreuz verkauft. Joghurt, Grillfleisch, T-Shirts, Backhandschuhe.
„Swiss-Edition“ hier, „Hopp Schwiz“ da. Die Schweiz, ein Kassenschlager.
Eine Auseinandersetzung mit Patriotismus und Nationalismus, längst überfällig und jetzt besonders aktuell.

Die Schweiz ist stabil, wohlhabend und sicher. Am Klima und der Mentalität könnte man noch arbeiten.
Es gibt noch viel anzupacken, aber grundsätzlich ist die Schweiz ein gutes Land, um darin zu leben.
Die Fahnen stehen nicht dafür, dass die Schweiz ein gutes Land ist, um darin zu leben. Sie stehen für dumpfen Patriotismus, blinde Vaterlandsliebe, für Selbstzufriedenheit und Sattheit. Sie stehen für eine Schweiz, wie sie die SVP gerne möchte. Sie stehen für Trägheit, für das Gefühl des Nichtsverändernwollens.
Für die Postkartenschweiz, die Schweiz der Schiess- und Schwingervereine, die schweizerische Schweiz.
Wer die Schweizerfahne sieht, denkt nicht an eine tolerante, offene Schweiz, an Kultur jenseits von Jodler- und Ländlerfesten. Die Schweizerfahne repräsentiert die urbane, linke, alternative, international orientierte, junge Schweiz heute nicht.
Es muss der Linken gelingen, den Rechten die Deutungshoheit über die rote Fahne mit dem weissen Kreuz zu entreissen. Ziel muss sein, dass die Schweizerfahne nicht mehr nur den Rechten gehört, sondern dass man auch an die „andere“ Schweiz denkt, wenn man eine Schweizerfahne sieht.

Es ist okay, sich über einen der raren Siege der Schweizer Nationalmannschaft zu freuen. Man darf einfach nicht übersehen, dass das aktuelle Kader auch Schwarze und Secondos einschliesst.
Würden Yakin, Fernandes und Shaquiri nicht Tore für die Schweiz schiessen, sie wären für die Hälfte der momentan jubelnden Masse nichts weiter als die „stinkenden Ausländer von nebenan“.

Ich lebe in der Schweiz und lebe meist gerne hier.
Bin ich deshalb stolz, ein Schweizer zu sein? Nein. Schweizer zu sein oder nicht, ist keine Leistung und kein Versagen. Es hängt von der Nationalität der Eltern ab, vom Bürger- und Geburtsort. Wie kann man stolz sein auf etwas, was man nicht geleistet hat? Stolz auf einen Zufall?
Das Betonen und Betonieren der Nationalität ist attraktiv. Verlierer, die sonst auf nichts stolz sein können, sind immerhin stolz, Schweizer zu sein.

Patriotismus heisst „wir sind gut“. Und von „wir sind gut“ ist es nicht weit zu „Wir sind besser. Die anderen sind weniger gut als wir“.
Vom Patriotismus ist es nicht weit zu seinem hässlichen Bruder, dem Nationalismus.
Und was Nationalismus anrichten kann, wissen wir alle.